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Umbau BMW Bordmonitor 16:9 auf VGA Touchscreen in 7 Zoll



Ein BMW 16:9 Bordmonitor, der ehemals in BMWs verbaut wurde (E38,E39,E46,X5,...), ist ein guter Kandidat fuer die Bildwiedergabe wenn es ums CarPC Einbau geht. Allerdings kann so ein Bordmonitor kein VGA und somit muss man auf entweder VGA->AV Adapter greifen und dann mittels AUX-Video Input den Monitor fuettern, was Qualitaeteibussen mit sich bringt, oder man greift auf spezielle Hardware die diese Aufgabe uebernimmt, die allerdings meistens sehr teuer ist. Zudem hat der original Display leider nur eine Aufloesung von 400x240 Pixeln. Eine interessante Seite gibt es hier hier, die beschreibt wie man den 6.5 Zoll Display gegen ein entsprechend anderes umbaut. Allerdings sind die 6.5 Zoll Displays heutzutage leider sehr rar und sehr teuer geworden. Zudem 6.5 Zoll mit mind. 800x480 Pixeln zu finden, ist auch sehr schwer und teuer.

In diesem Artikel stelle ich einen Umbau auf von E39 BMW 16:9 6.5 Zoll Display mit 400x240 Pixel auf ein 7 Zoll 16:9 VGA Touchscreen mit 800x480 Pixel. Fuer weitere Infos schaut auf der Projektseite unter, OpenBM-Projekt .


1. Bestandsaufnahme


Da ich eigentlich keine grosse Unsummen in ein Umbau investieren moechte, habe ich mich entschieden lediglich mit nur einer Bordmonitorblende auszukommen. Ein komplettes Bordmonitor samt dieser Blende und dem Tape/CD-Deck wird sogar im defektem Zustand weiter ueber 200.- gehandelt. Folgendes Bild zeigt die Blende und das Spenderdisplay an:
BMW 16:9 Bordmonitorblende
Spenderdisplay

Vom Preis her, konnte ich die BMW Wide Screen Bordmonitorblende fuer etwa 100.- Euro ergattern (wohlgemerkt: ev. defekt), und den 7 Zoll Touchscreen fuer 109.- Euro. Der 7 Zoller ist eigentlich ein NoName Produkt, und sein Inneres hat so ausgesehen, als ob paar Elektronikfreaks ein defektes Produkt repariert haben und wieder ins Verkauf stellten. Ich nehme jetzt mal an, diese werden irgendwo in China super guenstig produziert und dann in die ganze Welt exportiert. Nunja, wenn es ein repariertes Geraet ist, dann umso besser, es belastet die Umwelt weniger ;)

Hier ein Bild, wie der 7 Zoller von Innen ausschaut. Sieht gar nicht nach einem Markenprodukt aus. Naja, aber wenigstens ist der Display selbst von Hitachi und scheint gute Qualitaet zu haben.
Inneres


2. Vergleich


Wie man auf dem naechsten Bild sehen kann, hat der original 6.5 Zoll Display und der neuer 7Zoll Display leichte Unterschiede in der Groessenordnung.
Vergleich

In der Tat der 7 Zoller ist ca 160x100 mm gross und der freier Raum im Gehauese ist ca 158x95mm. D.h. in die Breite bekommt man das neue Display untergebracht, wenn man die Stege, die in der Naehe der Tasten liegen absegt, da jedes von dennen genau 1mm breit ist. In der Hoehe hingegen, wird man ohne die Bearbeitung des Display selbst nicht drum herum kommen.

Also als ersten bauen wir den neuen Display auseinander um die genaueren Massen zu nehmen. Ausseinandergebaut sieht das ganze so aus:
Display Innereien
touchscreen und Pixelflaeche getrennt

Auf dem linken Bild sieht man die Hintergrundbeleuchtung und den restlichen Teil des Displays. Auf dem rechten Bild wurde der restliche Teil nochmal auseinander genommen und der Rahmen (bereits beschnitten), Touchscreen und Pixelflaeche noch mals getrennt. Hier sollte man den Touchscreen am besten vom Rahmen auch trennen. Allerdings hat der Hersteller meines Spenderdisplays leider den Touchscreen draufgeklebt. Im naechsten Arbeitsschritt ging der Touchscreen leider kaputt :( Deshalb hier hoellisch aufpassen. Wuerde er die Prozedur ueberleben, koennte man ihn auch mitverbauen.

3. Einpassen


Wie bereits erwaehnt muessen die Stege im Plastikgehause des Bordmonitordisplays entfernt werden. Hier wird man leider kaum drumherum kommen um die Aufnahmen fuer die Schrauben auch abzumachen, da diese auch leider im Weg sein werden. Ich habe diese mit abgemacht, wuerde aber empfehlen erstmal diese dranzulassen und entsprechend spaeter bei Bedarf entfernen. Hier ein Bild mit den Stegen. Links und rechts von den Ausschnitten fuer die Tasten, sitzen diese Stege.
Bordmonitorgehauese von Innen

Wenn diese entfernt sind, dann passt der Spenderdisplay von der breite her perfekt und buendig hinein. Nun schneidet man das obere Teil des Spenderdisplayrahmens ab, sodass es gerade so von der Hoehe in das Plastikgehause passt.
Rahmen abgschnitten und hineingesetzt

Wie man jetzt sieht, passt der Display nun wunderbar. Da mein Touchscreen leider mit dem Rahmen verklebt war, ist er waherend des Rahmenschnittes kaputt gegangen. Sollte er nicht verklebt sein, wird man ihn wahrscheinlich auch bearbeiten muessen. Etwa 1-2mm Glass muessten dann abgeschlieffen werden.
 
Da man den Rahmen des Displays anpassen musste, wird man schnell feststellen, dass die Hintergrundbeleuchtung eigentlich auch nicht passt. Siehe naechstes Bild:
Einpassung

Die Hintergrundbeleuchtung setzt sich aus eine Lampe in Form eines U, mehreren Folien (halbreflektierend und matt), und eines Plastikrahmens zusammen. Gleucklicherweise haben alle Folien und die Lampe eine Groesse, die in unser neues Rahmen passt. Deshalb muessten wir nur den Plastikrahmen der Beleuchtung bearbeiten. Deshalb trennen wir den Rahmen und schneiden die obere Kante komplett ab (ca 5mm breit).
Hintergrundbeleuchtung

Dannach setzt man den Display zusammen. Auf dem naechsten Bild ist der bearbeiteter Display zu sehen. Wie man leicht erkennt, fehlt da die obere Kante komplett.
Display bearbeitet


4. Zusammensetzen


Nun kann man den Display in die entsprechend vorbereitetes Gehauese reinsetzen. Hier wuerde ich empfehlen den Display mit einem Isolierband entlang der fehlenden oberen Kante zu verkleben. Das Klebebend kann ruhig auf dem Display draufliegen, dieses wird eh durch das Gaehauese verdeckt. Zudem schuetzt das Isolierband vor Staub und laesst das Licht der Beleuchtung nicht durch.
Zusammensetzung

Den Lichtsensor, der im Gehause verbaut wurde, habe ich dringelassen, aber lediglich den Stecker abgemacht und stattdessen die beiden Kabeln drangeloetet (rot und schwarz). Dieses braucht man jetzt zwar nicht, koennte aber spaeter verwendet werden, z.B. bei einer µC Schaltung die den Signal entsprechend nutzt. Eine andere Alternative waere den IR-Sensor des Spenderdisplays da zu verbauen, um auch die Fernbedienung zu nutzen.
Hier nochmal der Vergleich, alt gegen neu:
vergleich

Wie man lecht sieht, sind die Groessenunterschiede nicht klein. Der neue Display ist hingegen mind. genau so duenn wie der Vorherige (auch wenn man den Touchscreen verwenden wuerde). Somit koennte man die komplette Elektronik des Spenderdisplays auch in diesem Gehauese unterbringen. Gluecklicherweise hat das Platinengehause des Spenderdisplays gleiche Abmessungen, wie der Metallrahmen, in der die alte Elektronik sass. Hier ein Bild der eingebauten Platine:
Platine eingebaut

Damit der obere Deckel des Geheuses buendig schliesst, muesste ich ein Teil der Platine (unten links) absaegen. Das ist insofern nicht schlimm, da dort der Stecker fuer den Audioinput war, welchen ich eigentlich nicht brauche. Zudem wird man am Deckel eines der Schraubenvertiefungen auch absaegen mussen, damit dieses auch rechts oben buendig anliegen kann.

5. Resultat


Resultat

Hier ein Foto, dass mittels AV1 Input am Display angezeigt wurde. Den Tastenblock des Spenderdisplays habe ich jetzt einfach mal lose uebernommen. Dieses wird spaeter durhc eine µC-Schaltung ersetzt.


6. Fortsetzung


Dieses kleines Umbauprojekt ist einer der ersten Schritten meines CarPC Projektes, dass auf original Optik setzt, jedoch mit ganz anderen Komponenten auskommt. Der Display hat einen VGA und 2 AV Inputs. Durch einen µC werde ich die Tastendruecke der Spenderdisplaybediengung an die Tasten des Bordmonitors verlegen. Zudem wird im naechsten Schritt eine Schaltung gebaut und ein µC programmiert werden, dass alle Tastendruecke des Bordmonitorgehaueses direkt an den IBus weitergibt. Zudem habe ich an eine kleine Schaltung gedacht, die beim Einlegen des Rueckwaertsganges den entsprechenden AV Input aktiviert. Somit kann unabhaengig vom CarPC eine Videokamera verwendet werden um beim Einparken zu helfen.

Durch diesen Umbau bleibt die ganze Elektronik im Gehause drin. Zudem ist die Erweiterung mit einem Touchscreen super einfach, da noch genuegend Platz da ist. Einen kompletten Bordmonitor braucht man auch nicht und spart somit weiteres Geld. Ein Wide Screen 16:9 Bordmonitorgehause und ein 7 Zoll Touchscreen sind dafuer voellig ausreichend. Kostenpunkt liegt zur Zeit bei 209.- Euro. Nachtteil ist allerdings, dass nicht die gesamte Anzeige genutzt werden kann, lediglich die 6.5 Zoll des original Displays. Dies entspricht einem Verlust von etwa 1cm auf jeder Seite. Die Windows Taskleiste ist somit nicht sichtbar :)


Ich übernehme keine Haftung für die entstandenen
Schäden am Material oder an Personen.






Art Tevs,    18. October 2009 13:14:01.
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